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Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Rumänien

Steckbrief

Rumänien - Fakten

LändernameRumänien, România
Fläche238.397 km2
HauptstadtBukarest
Bevölkerung19.053.815
SpracheRumänisch
Staats-/RegierungsformSemipräsidentielles Regierungssystem
StaatsoberhauptPräsident Klaus Werner Iohannis (seit 21.12.2014, in zweiter Amtszeit seit Dezember 2019 für weitere fünf Jahre)
Vertreter des StaatsoberhauptsVorsitzender des Senats Nicolae-Ionel Ciucă seit 14.06.2023 (PNL)
RegierungschefMinisterpräsident Ion-Marcel Ciolacu seit 15.06.2023 (PSD)
AußenministerLuminița-Teodora Odobescu seit 15.06.2023 (parteilos)
Währungrumänischer Leu
ZeitzoneUTC+2, UTC+3, Osteuropäische Zeit, Osteuropäische Sommerzeit
ReiseadapterNicht notwendig
Kfz-LänderkennzeichenRO
ISO-3166RO, ROU
Internet-TLD.ro
Landesvorwahl+40
Websitehttp://www.guv.ro/
Reisepass & VisumNicht notwendig

Geographie

Die vielfältige Oberflächengestalt wird von Tiefländern, Hügelländern und Gebirgen geprägt. Die waldreichen Karpaten durchziehen das Land in einem großen Bogen. Die Rumänische Tiefebene, die Walachei, erstreckt sich südlich der Karpaten (Carpatii). An der Schwarzmeerküste liegt das 5650 km² große Donaudelta (Delta Dunǎrii, UNESCO-Weltkulturerbe). In Rumänien herrscht gemäßigtes Kontinentalklima mit relativ kalten Wintern und trockenen, sehr warmen Sommern.

Politik und Bevölkerung

Nach dem Sturz des diktatorischen Ceauşescu-Regimes 1989 erhielt die Republik 1991 eine neue Verfassung. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Abgeordnetenhaus und dem Senat. Der Staatspräsident wird direkt vom Volk gewählt. Rumänien ist ein Vielvölkerstaat, in dem neben fast 90 % Rumänen eine Vielzahl anderer Völker als nationale Minderheiten leben: Ungarn, Sinti und Roma und Siebenbürgendeutsche. Die nach wie vor ungelösten Fragen des Zusammenlebens der Nationalitäten führen bis heute zu Problemen. Gut die Hälfte der Bevölkerung Rumäniens wohnt in Städten. Die Mehrheit der Bewohner bekennt sich zum rumänisch-orthodoxen Glauben.

Geschichte

Bereits zwischen dem 7. und 9. Jh. bildeten sich das rumänische Volk und die rumänische Sprache. Im 14. Jh. entstanden mit Fürstentümern wie Moldau und Walachei die ersten selbstständigen Staaten auf dem heutigen Staatsgebiet. Im Ergebnis der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848 vereinten sich die Fürstentümer 1859, im Jahre 1881 wurde Rumänien Königreich. Im Ersten Weltkrieg kämpften die Rumänen an der Seite der Entente. Nach dem Sturz der faschistischen Diktatur unter Ion Antonescu, die Deutschland zunächst unterstützt hatte, trat das Land 1944 gegen Deutschland in den Zweiten Weltkrieg ein. 1947 wurde die Volksrepublik gegründet, die sehr früh den „rumänischen Sonderweg des Kommunismus“ einschlug. 1989 beendete eine blutige Revolution das letzte kommunistische Regime im Ostblock. Ende 1989 wurde Diktator Ceauşescu (Regierungszeit 1965–89) erschossen. Das Land ist seit 2007 Mitglied der EU.

Rumänien - Geschichte

2000 v. Chr.–7. Jh. n. Chr.Urvölker Daker und Geten, griechische Siedlungen, römische Provinz; Goten, Hunnen, Slawen, Ungarn, Tataren durchziehen das Land
7.–10. Jh.Erste Fürstentümer in der Moldau und der Walachei
1150Ungarns König Geza II. holt deutsche Siedler ins Land
15.–16. Jh.Türken beherrschen Moldau, Walachei und Transsilvanien
1699Siebenbürgen kommt zu Habsburg
1940Pakt mit Hitler-Deutschland
1944König Mihai stürzt das Militär; Kriegseintritt Rumäniens gegen Deutschland
1947Kommunisten regieren
1965Ceauşescu wird Staatschef
1989Dezemberrevolution. Ceauşescu wird zum Tod verurteilt
2007Beitritt zur EU
2023Timişoara ist europäische Kulturhauptstadt
2024Gute Chancen auf Rumäniens Beitritt zum Schengen-Raum
Klimadaten
Kommunikation & Adressen

Auskunft vor Ort

Auf der Website romaniatourism.com findest du eine Menge Infos. In den wichtigsten Städten gibt es noch die klassischen Touri-Informationen mit dem charakteristischen i-Symbol.

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Str. Cpt. Av. Gheorghe Demetriade 6–8 | Bukarest | Tel. 021 2 02 98 30 | bukarest.diplo.de

Es gibt auch deutsche Konsulate in Hermannstadt (Sibiu) und Temeswar (Timişoara)

Österreichische Botschaft

Str. Dumbrava roşie 7 | Bukarest | Tel. 021 2 01 56 12 | bmeia.gv.at/oebbukarest

Botschaft der Schweiz

Str. Grigore Alexandrescu 16–20 | Bukarest | Tel. 021 2 06 16 00 | eda.admin.ch

Notruf

Europäischer Notruf: Tel. 112

Internetzugang & WLAN

Das Land ist digital bestens versorgt. Fast jede Unterkunft und jedes Restaurant bieten WLAN (mit „WiFi“ oder „hotspot“ ausgewiesen). Außerdem kostet das Nutzen des eigenen Smartphones ja in der EU kein Roaming mehr. Du kannst dein Handy also unbesorgt für mobile Daten nutzen, wenn du nicht gerade Filme streamst oder riesige Dateien herunterlädst. Auch z. B. googlemaps als Navi zu verwenden, ist völlig in Ordnung. Viele Smartphoneverträge enthalten ein EU-Datenpaket. Doch auch, wenn du fürs Surfen zahlen musst, kostet es nicht mehr die Welt.

Vorsicht nur nahe der Grenze zur Ukraine oder nach Moldawien – da kann man schon mal ins Netz des Nachbarlands rutschen.

Post

Postämter sind Mo–Fr 7–20, Sa 9–12 Uhr geöffnet. Eine Briefmarke für einen normalen Brief nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz kostet 9 Lei (es gibt nur noch die Option Luftpost). Briefkästen sind in Rumänien gelb oder rot und tragen die Aufschrift „Posta” (posta-romana.ro).

Telefon & Handy

Das rumänische Telefonnetz hat bis auf wenige Ausnahmen in entlegenen Dörfern europäischen Standard. Oft scheint das Netz sogar flotter als mancherorts in Deutschland. Die Vorwahl für Rumänien ist 0040. Deutschland erreichst du unter 0049, Österreich unter 0043 und die Schweiz unter 0041.

Öffentliche Telefone gibt es nahezu keine mehr, dafür lässt sich das eigene Handy aber sorglos nutzen. Wenn du mit deinem deutschen, schweizerischen oder österreichischen Handy auf rumänischem Boden stehst und eine Nummer in Rumänien anrufst, dann ist es ein Auslandsgespräch –dementsprechend stellst du auch die+40 vor die Rufnummer und lässt dann die Null am Anfang der rumänischen Vorwahl weg. Rumänische Handynummernwerden sowieso ohne Null angegeben. Schweizer sollten sich als Nichtmitglieder der EU zur Sicherheit vorher bei ihrem Provider schlaumachen.

Medien

Es gibt noch einige deutschsprachige Zeitungen. So erscheint etwa in Sibiu die Hermannstädter Zeitung (hermannstaedter.ro), in Bukarest die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (adz.ro).

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

April

Hirtenfest (Răşinari): traditionelles Fest am 3. Sonntag in dem Dorf bei Sibiu

Wizz Air Cluj-Napoca: Marathon in der Monatsmitte. Auch Halbmarathon, 10,5 km-Lauf, 4k Cross und Staffel-Marathon | maraton-cluj.ro

Mai/ Juni

Transilvania International Film Festival (TIFF) (Cluj-Napoca & Sibiu): größtes rumänisches Filmevent | tiff.ro/en

Jazzfestival Napocensis (Cluj-Napoca), Facebook: Napocensis

Bookfest (Bukarest): einwöchige, renommierte Buchmesse | bookfest.ro

Internationales Theaterfestival (Sibiu): zahllose Spektakel über 10 Tage hinweg | sibfest.ro

Juli,

Rockstadt Extreme Fest (Râșnov): großes Metal-Festival in Siebenbürgen | rockstadtextremefest.ro

Alt-Bukarest-Festival: mit Kostümumzügen, Kutschfahrten, Straßenmusik und -theater Mitte Juli–Anfang Aug. | Facebook: Old Bucharest

August

Dava – Festival der elektronischen Musik (Sighişoara): Techno und House en masse | davafestival.com

Tag der Marine (Constanța): große Schiffsparade am 16. August

Zuika- und Käsefestival (Răşinari), sibiucity.ro/de

Rockfestival Artmania (Sibiu): international besetzt | artmaniafestival.ro

September

Enescu-Festival (Bukarest): internationaler Wettbewerb für klassische Musik | festivalenescu.ro

Oktober

Tag des heiligen Dumitru am 26. Oktober (Bukarest): spektakuläre Prozession um die Reliquien des Bukarester Schutzpatrons

Feiertage

1./2. JanuarNeujahr
24. JanuarTag der Vereinigung
März/AprilOstern orthodox
1. MaiTag der Arbeit
Mai/JuniPfingsten orthodox
15. AugustMariä Himmelfahrt
30. NovemberHeiliger Andreas
1. DezemberNationalfeiertag
25./26. DezemberWeihnachten
Mobilität vor Ort

Auto

Bei der Einreise nach Rumänien musst du an der Grenze eine Vignette (rovinieta) kaufen, die allerdings nur gut 3 Euro für 7 Tage und 7 Euro für 30 Tage kostet (roviniete.ro). Setz dich niemals alkoholisiert ans Steuer, auch wenn es nur ein Schlückchen war. In Rumänien gilt absolutes Alkoholverbot; das wird auch kontrolliert. Die Straßen sind besonders nördlich der Karpaten schon sehr viel besser geworden, die Schauergeschichten über unhaltbare Zustände maßlos übertrieben. Dennoch gibt es noch Schlaglöcher. Und lass dich nicht von Rasern anstecken – du hast ja Zeit.

Es gilt Tempo 130 km/h auf Autobahnen (bei Regen 80 km/h), 90 auf Landstraßen außerhalb der Ortschaften und 50 innerhalb. Es gibt eine Menge Radarkontrollen, die meist auf Schildern angekündigt werden. Verkehrsverstöße können schnell zum Führerscheinentzug führen. Das Tankstellennetz an den Hauptstraßen ist recht großzügig ausgebaut. Fast überall ist Kartenzahlung möglich. Getankt wird 95er- und 98er-Benzin, LPG und Diesel.

Öffentliche Verkehrsmittel

Oft verkehren Linienbusse zwischen den Orten nur einmal am Tag. Von den größeren Städten aus werden Ausflüge per Bus in die Umgebung angeboten. Näheres gibt’s zu erfahren bei den jeweiligen Touristeninfos.

Die größeren Städte werden vom rumänischen Eisenbahnnetz bedient. Zugreisen sind relativ preiswert. Lass es daher ruhig krachen und lös Fahrkarten für die 1. Klasse. Das ist entspannter und trotzdem günstig. Infos und Tickets auf cfrcalatori.ro/en

Taxi

Taxifahren ist in Rumänien ein vergleichsweise günstiges Vergnügen, es kostet etwa 0,70 Euro/km in der Stadt, ca. 1,20 Euro außerhalb. Der Startpreis liegt ebenfalls bei ca. 0,70 Euro. Vor dem Einsteigen solltest du sicherstellen, dass dein Fahrzeug ein Taxameter besitzt. Auch in Rumänien sind Taxianbieter wie Uber angekommen, die man unkompliziert per App bestellt und auch bezahlt – da sind böse Überraschungen oder Missverständnisse ausgeschlossen, und es ist meist auch günstiger. Die wohl beliebteste Taxi-App in Rumänien ist derzeit Star Taxi.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Er glänzt goldgelb, Fett trieft. Iuliana Pașca, Wirtin in den Apuseni, serviert die Spezialität balmoş (sprich: ballmosch), Maisbrei, wie die Siebenbürger Bauern ihn zubereiten: Ein Kilo Maismehl wird mit viel saurer Sahne unter stundenlangem Rühren gekocht.

Das Allroundtalent

Maisbrei ist das rumänische Nationalgericht, bekannt unter dem Sammelnamen mămăligă (mömöligö). Meist bekommt man die banale Variante als Sättigungsbeilage vorgesetzt, bei der das Maismehl nur mit Wasser und Salz gekocht wird. Tatsächlich aber gibt es ein Dutzend Rezepte, je nachdem, ob er mit süßer oder saurer Milch, mit Sahne oder Butter zubereitet wird. Krönung ist die Hirtenspeise bulz: Ein Stück herbwürziger burduf- Käse wird in eine Kugel aus Maisbrei gesteckt und im Ofen gebacken.

Deftig ist noch untertrieben

Iuliana, die im Dorf Gheţar nahe der Eishöhle Scărişoara kocht, tischt herzhafte rumänische Bauernküche auf. Speck, Eier und scharfe Würste gibt es schon zum Frühstück, dazu sauer eingelegte Gurken und Paprika. Zu Mittag folgen deftige Fleischsuppen – mit Rind, Fleischklößen oder Kutteln. In Süd- und Nordostrumänien werden diese Suppen meist mit borş (borsch), gegorenem Weizenkleiesaft, gesäuert. Enthält eine Suppe borş, wird sie ciorbă (tschorbö) genannt, sonst heißt sie supă (supö). Die rumänische Küche schmeckt nach den Mächten, die das Land dominierten: Byzanz, Österreich und Russland. Wichtig sind die guten alten Kräuter: Liebstöckel, Bohnenkraut, Kümmel, Lorbeer und Basilikum.

Bloß nicht light

Beim Hauptgang dominieren die Braten. Ein Festmahl ohne Schwein ist kaum vorstellbar. „Er ist so traurig, als sei sein Schwein gestorben”, sagt man in Rumänien. Auf dem Land halten sich viele zumindest ein Schwein, auch wenn sie längst keine Bauern mehr sind. Zwar steht in Rumänien auch Geflügel auf dem Speiseplan, doch nach Diät darf Federvieh keinesfalls schmecken. So gibt es etwa das pui cu smântână (puj ku smüntünö) – das Sahnehuhn. Dessen Bauch wird mit einem halben Pfund Butter und Kräutern gefüllt, während des Backens kommt immer wieder Sahne darüber. Die Ente auf Kraut wiederum, raţă pe varză (ratzö pe varsö), wird mit einem Pfund Gänsefett begossen. Zu fast allen Fleischgerichten passt die traditionelle Knoblauchsauce mujdei de usturoi (musch-dej de ußturoj).

Übrigens schmeckt Pizza in Rumänien oft sehr lecker – die kulturelle Nähe zu Italien kommt dabei ganz klar zum Tragen. In den Städten bekommst du auch oft ein Pizzastück auf die Hand – perfekt für den kleinen Hunger.

An der Küste des Schwarzen Meers und im Donaudelta gibt es natürlich Fisch, z. B. als leckere säuerliche Suppe borş pescăresc. Spezialitäten sind auch scharfe Frikadellen aus Hecht und Karpfen mit gemahlenen Peperoni und Paprika oder aber das Fischgulasch storceag (stortschag) mit Kartoffelstücken, Sahne und viel Dill. Bei dem im Ofen gebackenen Karpfen kommen eine ganze Knolle Knoblauch sowie Tomaten, Paprika und Weißwein dazu.

Ja, sind wir denn in Ungarn?

Wundre dich nicht, wenn du plötzlich Gulasch, Paprikasch, Lángos und süße Kürtőskalács angeboten bekommst. Du hast nicht versehentlich die Grenze überquert, sondern bist einfach in einer der ungarisch dominierten Regionen Rumäniens gelandet. Wer Galle und Leber schonen will, hat es schwer. Allerdings werden Besseresser v. a. in größeren Städten immer öfter von kleinen, vegetarischen und veganen Lokalen gerettet. Immerhin gibt es leckere Gemüsegerichte, so die pikante Auberginencreme zacuscă (sakusskö) als Vorspeise oder den Gemüseeintopf ghiveci (djiwetsch). Und die Salate sind auch fast immer frisch und knackig.

Oh wie süß!

Bei den Desserts dominieren türkischer und österreich-ungarischer Einfluss: baclava und sarailie sind Blätterteignusskuchen mit Zuckersirup. Auf siebenbürgischen Speisekarten taucht die k.u.k.-Süßigkeit Vogelmilch (lapte de pasăre) auf: In einer Vanillesauce mit Nüssen schwimmen Eiweißbällchen. Typische Süßspeisen Siebenbürgens sind Zwetschgenknödel. Als Festtagsspeise in Sibiu und Michelsberg gilt die mal mehr, mal weniger süße Hanklich, auch „siebenbürgische Pizza“ genannt, weil sie flach und aus Brotteig ist, über den eine Mischung aus Eiern, Zucker, Butter und Milch sowie Rahm gestrichen wird.

Wenn es geistreich wird

Die Weine Rumäniens haben qualitativ noch Luft nach oben, aber es gibt schon gute Tropfen. In den Hügeln Siebenbürgens, der Moldau und der südlichen Vorkarpaten werden Cabernet Sauvignon, Merlot und Riesling angebaut. Bekannteste Anbaugebiete sind Cotnari (Moldau), wo die süße Feteasca (Mädchentraube) wächst, außerdem Târnave und Jidvei in Siebenbürgen. Typischer sind die doppelt bis dreifach gebrannten Schnäpse aus Pflaumen, Äpfeln oder Aprikosen, ţuica (Tzuika) genannt. Bier wird inzwischen fast nur noch von ausländischen Multis produziert, darunter auch die bekannten rumänischen Marken Ursus und Bergenbier. Der gute alte, schaumige türkische Kaffee cafea turcească (kaffja turtschaskö) ist fast überall westlichem Espresso, Cappuccino und Filterkaffee gewichen.

Wann gibt’s essen?

Gefrühstückt wird Brot mit Auflage und frischem Gemüse, dazu ein starker Kaffee und ein Saft. Mittags gibt´s überall warme Speisen, aber selbstverständlich sind die Rumänen ein eher südlich geprägtes Volk und deswegen wird am liebsten gemütlich abends getafelt. Da kann es auch schon mal spät werden, warum nicht 21 oder 22 Uhr?

Trinkgeld

In Hotels, Restaurants, beim Friseur und bei Taxifahrten sind 10 % üblich. Der Weinkellner erhält auch ein kleines Trinkgeld. Entweder rundest du direkt auf oder du lässt dir den Restbetrag auszahlen und dann etwas auf dem Tisch liegen. Bei Kartenzahlung kann man meist den Rechnungsbetrag auf dem Terminal um das Trinkgeld erhöhen.

Ohne Umwege Einkaufen

Natürlich willst du auch das ein oder andere kaufen, aber allein schon der Bummel über die traditionellen Bauernmärkte ist ein Erlebnis für sich: Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch und Milchprodukte sind meist frisch, regional, saisonal und von guter Qualität. Kein Wunder, dass sich selbst in Metropolen wie Bukarest einige große Markthallen immer noch halten.

Autoreisenden werden überall am Straßenrand Händler auffallen, die je nach Saison anbieten, was der Garten hergibt. Im Spätsommer türmen sich dort Berge süßer Wassermelonen und Tomaten, im Herbst haben die Bauern massenhaft Trauben und Äpfel in petto.

Ein ganz besonders tolles Mitbringsel aus Rumänien ist Honig. Kleine und größere Bienenstöcke gehören zu Rumänien wie die Karpaten und die Donau.

Zum Nach-Hause-Tragen

Ein bisschen wird’s im Auto müffeln, aber es lohnt sich: Zum Verschenken oder zum Selberessen daheim ist der köstliche burduf-Käse perfekt, ein original rumänisches Produkt aus Schafsmilch. Er wird in Darmhäuten angeboten oder in Rollen aus Tannenrinde und bleibt, außer bei hochsommerlichen Temperaturen, zwei Tage ohne Kühlung frisch, also entweder auf dem Nachhauseweg kaufen oder Kühltasche dabeihaben. Doch burduf allein macht auf Dauer auch nicht die ganze Familie satt. Deswegen gibt es noch weitere tolle Käsesorten, darunter der in Salzlake gereifte telemea aus Schafsmilch oder der geräucherte Schnittkäse cașcaval aus Kuhmilch – beides siebenbürgische Spezialitäten.

Handwerk von Künstlern

Richtig beliebt waren schon immer Holzschnitzereien, Decken aus Schafwolle und natürlich die reich bestickten Trachtenblusen und -hemden. Typisch rumänisch, gerade wieder richtig en vogue, aber im Ausland weniger bekannt: die ie (sprich: ije), ein Hemd aus hauchdünnem, durchsichtigem Leinen mit bauschigen Ärmeln, das in verschiedenen Farbkombinationen bestickt ist. Solche Blusen, die sich bei großer Hitze sehr angenehm tragen, ergatterst du unter anderem in den Artizanat-Läden. Dieses Mitbringsel verstaubt garantiert nicht im Regal oder im Schrank, denn heiß ist es schließlich auch zu Hause.

Made in Rumänien

Steckt eure Köpfe unbedingt mal rein in die ein oder andere Fashion-Boutique, besonders in den größeren Städten. Die Designs sind prinzipiell weder schlechter noch besser als in anderen Ländern, aber es ist viel Hübsches dabei und die Preise sind selbst für Couture-Qualität oft noch sehr erschwinglich. Wenn ihr ein paar Tage an einem Ort verbringt, könnt ihr auch Maß nehmen und etwas Einzigartiges nur für euch schneidern lassen.

Es braut sich was zusammen

Die großen Biermarken in Rumänien gehören internationalen Multikonzernen, das kühle Blonde wird pasteurisiert und verhunzt. Die gute Nachricht: Es entstehen Mikrobrauereien, die sich ständig frische Biersorten ausdenken. Erste war die Clinica de Bere (clinicadebere.ro) in Timișoara mit ihrer Marke Terapia. Ein Brauer entwickelte ein Pils in Kooperation mit einer Universität. Die von Roma geführte Wicked Barrel Brewery (wickedbarrel.ro) gewann Preise und hat schon acht Standorte im Land. Kauft und trinkt einfach craft beer und artisan beer.

Öffnungszeiten

Viele Geschäfte haben auch sonntags und oft bis spät in die Nacht geöffnet. Zudem gibt es etliche Supermärkte, in denen du rund um die Uhr einkaufen kannst. Restaurants sind in Bukarest, in größeren Städten und gängigen Urlaubsorten in der Saison in der Regel ab Mittag bis weit nach Mitternacht geöffnet. In kleineren Orten, die nicht in bekannten Urlaubsgebieten liegen, schließen viele Küchen schon gegen 22 Uhr. Außerhalb der Saison reduzieren in vielen Urlaubsgebieten etwa am Schwarzen Meer die Lokale ihre Öffnungszeiten oder bleiben ganz geschlossen.

FKK

FKK wird an etlichen Schwarzmeerstränden praktiziert. Oben ohne ist dort auch kein Problem. Einige wenige Hotels an der Küste haben außerdem eigene FKK-Strandabschnitte.

Fotografieren

Das Fotografieren ist fast überall erlaubt, außer an Brücken, Flugplätzen und militärischen Einrichtungen.

VorspeisenHauptgerichteDesserts

Mititei oder micigegrillte Hackfleischröllchen mit Knoblauch
Ardei coptigebackene Paprikaschoten in Vinaigrette
Cașcaval panépanierter Käse, gebraten
Ciorbă de burtăsäuerliche Kuttelsuppe
Fasole bătutăpikante Paste aus weißen Bohnen
Salata de vinetewürziger Brei aus gebackenen Auberginen
GhiveciGemüseeintopf auf der Basis von Auberginen
Tochitură moldoveneascăgebratene Schweinefleischstücke in scharfer Pfeffersauce, dazu mămăligă
Musacaüberbackener Auberginen- oder Kartoffelauflauf mit Hackfleisch
SarmaleKrautwickel mit Reis-Hackfleisch-Füllung in Sauce, mit saurer Sahne
EmambaldiGemüsetopf aus Auberginen, Paprika, Zwiebeln und Tomaten, mit Brot serviert
Papanaşiwarme Quark-Mehl-Krapfen
ClătitePfannkuchen mit Marmelade oder Schokoladensauce
Cozonacleicht gesüßter weicher Hefekuchen mit Rosinen
Sarailie & baclavaBlätterteigkuchen mit Nussfüllung, durchtränkt mit Sirup
Kürtöskalacs oder Colac SecuiescBaumstriezel, über offenem Feuer gebackener Hefeteigkuchen
Stichworte

Titan der Titanen

Nein, um Oliver Kahn, den wahren Titanen, geht es in diesem Fall nicht. Vielmehr ist die Rede von dem Mann, der Rumänien in den Nachkriegsjahrzehnten prägte wie kein anderer: der Diktator Nicolae Ceauşescu alias „Lenker” alias „Genie der Karpaten” alias „Mann, der 1989 am Galgen endete”. Am Namen Ceauşescu kommst du einfach (leider) nicht vorbei, wenn du kreuz und quer durch Rumänien fährst. Als Schusterlehrling wurde er zum Kommunisten, an die Macht kam er 1965, war sogar zunächst im Volk wie im Westen beliebt für seinen Konfrontationskurs gegenüber Moskau. Doch im Land entwickelte er sein berüchtigtes Terrorregime. Der Name seiner brutalen Geheimpolizei Securitate lässt noch heute vielen Rumänen einen grausigen Schauer den Rücken hinunterlaufen.

Blutsauger

Lange, lange, sehr lange bevor die Twilight-Filme Teenieherzen schmelzen ließen, machte ausgerechnet ein inzwischen fast 100 Jahre alter Stummfilm die Vampire salonfähig. Allerdings war der Dracula in „Nosferatu“ von Fritz Murnau längst nicht so blutleer-romantisch wie die moderneren Schönlinge mit ihren spitzen Eckzähnen. Der Film basiert auf Bram Stokers „Dracula“, in dem Schauergeschichten aus Transsilvanien erzählt werden. Wahrscheinlich war Stokers Vorbild der rumänische Fürst Vlad Țepeş, von dessen Grausamkeit einige Geschichten erzählt wurden. Țepeş Vater trug als Mitglied eines mittelalterlichen Drachenordens den Beinamen „Dracul“.

Doch historisch belegt ist hier gar nichts. Der Fürst gilt den meisten Historikern sogar als verhältnismäßig aufgeklärt und nicht brutaler als seine Vorgänger und Nachfolger. Wahrscheinlich hat Stoker einfach ein paar Namen und Geschichten aufgeschnappt und wurde dann kreativ. Absolut real ist allerdings das heutige Geschäft mit dem Namen „Dracula“. Merchandising pur – nicht nur im übrigens sehr hübschen Schloss von Bran. Blutsaugerei? Na ja, zumindest tut es niemandem weh. Außer vielleicht vielen Menschen im schönen Transsilvanien, die es satthaben, immer nur mit Vampiren in Verbindung gebracht zu werden.

Blubbern und Beben

Es rumort ganz schön unter den so idyllischen rumänischen Landschaften. Was erst einmal spannend klingt, hat aber leider auch schon fatale Folgen gehabt. Bei einem Erdbeben in der besonders gefährdeten südlichen Region rund um die Hauptstadt Bukarest verloren 1977 über 1500 Menschen ihr Leben. Die Schlammvulkane in Berca am Fuß der Südkarpaten sind dagegen schon weitaus weniger furchteinflößend: Durch den Gasgehalt im Erdinneren entsteht ein blubberndes Spektakel. Hineinspringen sollte man in das Schlamm-Massel allerdings nicht. Und auch die Richterskala musst du nicht gleich ausgedruckt im Handgepäck mitschleppen: Spürbare Erdbeben sind sehr selten und in den vergangenen Jahrzehnten wurden die Frühwarnsysteme erheblich verbessert. Die Neubauten – vom Einfamilienhaus bis zum Wolkenkratzer – gelten als erdbebensicher.

Wild

Der gemeine Mufflon ist in den rumänischen Karpaten gar nicht so übel gelaunt, wie sein Name es vermuten lässt. Ebenfalls beste Stimmung legen in den hohen Bergen Wolf, Luchs, Gämse, Wildkatze, Bär (ganze 6000 davon), Edelmarder, Wildschwein, Hirsch und Reh an den Tag. Im unter Naturschutz stehenden Donaudelta staunst du bei einer Bootstour über die einzigen Pelikane Europas über deinem Kopf, und im Schwarzen Meer zeigen sogar kleine Delfine ihre Sprünge. Freilich ist auch in Rumänien nicht alles Gold, was grunzt: Jäger und Wilderer dezimieren teils seltene Tierarten; Müll, Luftverschmutzung und Abholzungen setzen der Natur vielerorts zu. Auch dank der EU-Mitgliedschaft gibt es inzwischen aber schon eine Reihe spürbarer ökologischer Fortschritte.

Tierisch absurd

Du kennst keinen rumänischen Schriftsteller? Vielleicht ja doch! Schon mal von Eugène Ionesco gehört? Nein? Macht nichts, kein Drama. Beziehungsweise doch ein Drama, weil der gute Mann zu seinen Lebzeiten von 1909 bis 1994 viele verrückte, absurde, skurrile und groteske Theaterstücke geschrieben hat. Schau doch einmal rein in „Die Nashörner“, seinen größten Erfolg. Es liest sich flott, und es macht Spaß zu sehen, wie Ionesco die kleinbürgerliche Welt auf die Schippe nimmt. Zwar verbrachte Ionesco einen Großteil seines Lebens in Frankreich und schrieb die meisten Werke auf Französisch, dennoch war er auch stark rumänisch geprägt. Sein rumänischer Name: Eugen Ionescu.

Melting Pot - nicht gerührt

Manche Minderheiten in Rumänien sind so groß, dass es eigentlich schon gar keine Minderheiten mehr sind – jedenfalls nicht in ihrer Region. Meist nahe der ungarischen Grenze, aber teilweise auch ins Land hinein, leben schätzungsweise 1,5 bis 2 Mio. Ungarn. Das heißt, eigentlich sind es Rumänen, denn sie haben einen rumänischen Pass, wählen in Rumänien, fahren mit rumänischen Autokennzeichen. Aber sie sprechen Ungarisch, kochen ungarisch, fühlen sich ungarisch. Kurios: Du wirst in diesen ungarischen Dörfern kaum Leute finden, die überhaupt gut Rumänisch sprechen. Ganz schwierig wird es aber erst beim Verhältnis zwischen Rumänen und den vielleicht 600 000 Roma – umgangssprachlich aber auch immer ein wenig abfällig „Zigeuner“ genannt. Wobei sich viele Roma auch selbst so bezeichnen, mal mit Stolz, mal mit Melancholie und Weltschmerz. Die gegenseitige Abneigung sitzt oft tief, Parallelgesellschaften sind die Folge. Nur zu Hochzeiten wird eine „Zigeunerkapelle“ freilich immer gern eingeladen. Doch teilweise gelingt auch schon so etwas wie Integration – manchmal siehst du Kinder gemeinsam auf der Straße spielen oder erfolgreiche Roma-Manager im Big Business von Bukarest arbeiten.

Und dann sind da natürlich noch die Deutschen, also die Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben. Von 800 000 Menschen im Jahr 1930 sind aber gerade einmal knapp 40 000 übrig geblieben; viele nutzten die Chance, als Aussiedler nach Deutschland zu kommen. Doch die Kultur lebt noch, besonders in Siebenbürgen und ganz besonders rund um Hermannstadt (Sibiu). Und der Siebenbürger Sachse Klaus Johannis wurde 2019 als rumänischer Präsident wiedergewählt.

Revoluzzer

Ob es tatsächlich eine Revolution war, die im Dezember 1989 zum Sturz des Diktators Ceauşescu führte, ist umstritten. Zwar gab es einen blutigen Volksaufstand mit Schießereien und Straßenkämpfen, die mehr als 1000 Menschen das Leben kosteten. Doch deutet vieles auf eine Palastrevolte der sogenannten Wendekommunisten hin, die von Ceauşescu genug hatten. Ohne Zweifel gärte die Stimmung im Volk schon Monate vor Ceauşescus Sturz. Im übrigen Ostblock begannen Mauern und Stacheldrähte zu fallen. Startsignal für die Wende war am 17.12.1989 eine Dauerdemonstration im westrumänischen Timişoara (Temeswar). Erste Schüsse fielen. Die revolutionäre Stimmung erfasste das ganze Land, vor allem die Hauptstadt. Dort hielt der sichtlich verzweifelte Ceauşescu am 22. Dezember noch eine Rede an das Volk, in der er Lohnerhöhungen versprach. Doch er wurde ausgebuht und floh mit seiner Frau Elena in einem Hubschrauber. Der Pilot war schon mit den Revolutionären im Bunde. Das Ehepaar Ceauşescu wurde verhaftet und am 25. Dezember 1989 auf Geheiß der Iliescu-Gruppe nach einem geheimen, international kritisierten Schnellverfahren hingerichtet. Die Ereignisse klingen bis heute nach – gerade in ländlichen Gegenden gibt es immer noch viele, die den vermeintlich guten alten Zeiten nachtrauern, als alles einfacher und geregelter war.

Chuck Norris

Eine Geschichte, wie sie nur in absurden und schwierigen Zeiten der Geschichte passieren kann: In den dunklen 1980er-Jahren waren weltweit beliebte Hollywoodfilme für Rumänen tabu – weil den kommunistischen Machthabern in Bukarest ein viel zu heißes Eisen. Die ahnungslose Bevölkerung des Arbeiter- und Bauernstaats könnte womöglich zu viel Freiheit erschnuppern oder auf andere dumme Gedanken kommen. Bloß nicht! Unglaublich, aber wahr: Selbst reine Actionfilme mit Chuck Norris waren Ceaușescu und seinen Gefolgsleuten ein Dorn im Auge. Doch die Menschen sind selten so blöd, wie Diktatoren sich das so vorstellen. Und so wurden VHS-Kassetten nach Rumänien geschmuggelt und in einem primitiv als Tonstudio eingerichteten Keller rumänisch synchronisiert. Doch anstatt für jede Rolle einen Schauspieler zu engagieren, konnten die illegalen „Filmemacher“ gerade mal eine Frau für sich gewinnen. Die war dafür aber richtig gut: Irina Nistor. Sie arbeitete damals ausgerechnet beim staatlichen Fernsehen und ließ sich ganz konspirativ zur Zusammenarbeit überreden. Es endete damit, dass sie ALLE Rollen synchronisierte – inklusive der männlichen. Und eben auch inklusive Chuck Norris. Und Nistor hat sich nicht geschont. Heute schätzt sie, dass auf diese Weise 3000 Filme zusammenkamen. Und fast jeder Rumäne ab 40 erkennt diese Stimme – eben als die von Chuck Norris oder Sylvester Stallone.

Im Jahr 2015 wurde der heimlichen Heldin Nistor (geboren 1957, von Beruf Übersetzerin und Filmkritikerin) mit dem herrlichen Dokumentarfilm Chuck Norris und der Kommunismus ein angemessenes Denkmal gesetzt. Unbedingt anschauen, es macht Spaß!

Öko & Co.

Rumänien mit seinen vielen landschaftlichen Paradiesen ist wie geschaffen für den ökologisch bewussten Reisenden, für den Naturfreund schlechthin. Allerdings stecken organisierter Ökotourismus wie auch der Umweltschutz grundsätzlich noch in den Kinderschuhen. Zwar verfügt das Land über 14 wunderschöne Nationalparks, über unzählige weitere unter Naturschutz stehende Landschaften, 250 000 ha Urwald sowie das Biosphärenreservat Donaudelta. Doch dem stand lange das mangelnde Umweltbewusstsein der Bevölkerung gegenüber, das man in Form wilder Müllkippen, überall zurückgelassenen Abfalls und übel qualmender Schornsteine im Winter nicht übersehen konnte.

Aber seit dem EU-Beitritt hat sich viel getan. Während auf dem Land noch vielerorts die Kanalisation nicht angekommen ist und jeder seine Güllegrube oder inzwischen auch biologische Abwasserreinigung mit Bakterien auf dem eigenen Grundstück hat, ist das Trinkwasser fast in ganz Rumänien jetzt tatsächlich trinkbar! Die Menschen trauen sich wieder, in Flüssen und Seen zu baden. Und ja, sogar die Mülltrennung ist rund um die Karpaten angekommen – und funktioniert sogar ganz gut.

Auch Touristen gehen nicht immer mit gutem Beispiel voran: Im Donaudelta lassen sie sich schon mal mit dem Schnellboot durch die Nebenkanäle fahren, wobei die Wellen dann die Nester dort brütender Vögel überschwemmen. Oder sie nehmen das Angebot an Off-Road-Motorradfahrten an und verschrecken Tiere und Menschen in abgelegenen Dörfern. Inzwischen gibt es aber durchaus Angebote aus dem Bereich des sanften Tourismus.

Bloss nicht!

Bei Dunkelheit Auto fahren

Zwar ist inzwischen alles halb so schlimm, besonders in Siebenbürgen: Es wurden schon viele Straßen modernisiert. Dennoch können schon noch immer gelegentliche Schlaglöcher die Mitfahrer unsanft aus dem Schlaf rütteln. Und nicht jeder Traktor oder Radler ist vorschriftsmäßig beleuchtet.

Prost sagen

Keine Sorge, ihr könnt euch in Rumänien ruhig zuprosten – aber das deutsche Wort lasst lieber stecken. Denn „prost” heißt im Rumänischen „dumm”. Für gute Stimmung sorgt „noroc”, was so viel wie „Glück” bedeutet.

Mit leeren Händen einen Besuch machen

Wenn sich Rumänen besuchen, haben sie immer eine Kleinigkeit in der Hand – einen Blumenstrauß, ein Getränk oder ein paar Brezeln. Bist du eingeladen, schenk Blumen nur in ungerader Zahl. Gebinde mit einer geraden Anzahl sind nur für Tote bestimmt.

Ungefragt Roma fotografieren

Es sind sicher schöne Motive: die bunt gekleideten Romafrauen, die dir unterwegs begegnen. Aber frag vorm Knipsen einfach mal nett nach. Denn bei manchen Romaclans gilt das Abbilden als Verlust der Seele. Es kann auch passieren, dass die Roma fürs Foto Geld verlangen.

Locker bekleidet in Kirchen gehen

Rumänien ist voll von herrlichen Klöstern, die man einfach besucht haben muss. Die Orthodoxen sind bei ihren Verhaltensregeln aber noch ein wenig strenger. Deswegen unbedingt die Schultern und wenn möglich auch die Beine bedecken.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

An den Landesgrenzen muss aufgrund des verstärkten Personen- und insbesondere Warenverkehrs von/nach Ukraine mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.

Es gibt ein dichtes Eisenbahnnetz, öffentliche Busse, Inlandsflüge, Taxis und Mietwagen.
Das Verkehrsaufkommen (überwiegend LKW im Transitverkehr) auf den Fernstraßen ist hoch. Informationen über eventuelle Staubildungen bietet die rumänische Grenzpolizei. Zahlreiche Autobahnabschnitte sind weiterhin unvollendet bzw. im Bau, Fahrbahnqualitäten sind dadurch sehr unterschiedlich.

Für Fahrzeuge ist eine Straßenbenutzungsgebühr zu entrichten: Die Rovinieta kann online, an Tankstellen oder Grenzübergängen erworben werden. Die Fahrzeugdaten werden in einer Datenbank gespeichert, die von der Polizei bei Kontrollen abgefragt werden kann. Bei nicht vorhandener Rovinieta werden hohe Geldbußen verhängt.

Gefahrenstellen wie Schlaglöcher oder Unterspülungen am Fahrbahnrand sind oftmals schlecht oder gar nicht ausgeschildert. Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit sollten vermieden werden. Im Winter ist insbesondere auf Nebenstraßen mit zum Teil erheblichen Behinderungen durch Schnee und Schneeverwehungen zu rechnen.

In Rumänien gilt absolutes Alkoholverbot. Auf Autobahnen, Schnellstraßen ("Drumurile expres") und Europastraßen ist auch tagsüber mit Abblendlicht zu fahren.
Bei winterlichen Straßenverhältnissen gilt eine Winterreifenpflicht.
Es sind im Fahrzeug ein Feuerlöscher und zwei Warndreiecke mitzuführen.

Bei einem Unfall mit Personenschaden muss die Polizei zum Unfallort gerufen werden.
Geldstrafen bei Verkehrsverstößen sind sofort zu entrichten, eine Quittung muss ausgestellt werden. Auch kleinere Verkehrsverstöße können schnell zu einem Führerscheinentzug und zur Verhängung eines nur für Rumänien geltenden Fahrverbotes führen.

Taxis haben Preisaufkleber und sind verpflichtet, ein Taximeter zu benutzen. Kleinere Geldscheine sind empfehlenswert, da Taxifahrer häufig nicht wechseln können.
Am Flughafen Otopeni können Taxis über ein automatisiertes Terminal gerufen werden.

Der deutsche Führerschein wird anerkannt.

Die rumänischen Behörden nutzen Cell Broadcast, um, wenn erforderlich, Warnmeldungen in rumänischer und englischer Sprache unmittelbar an alle Mobiltelefone etc. in einer bestimmten Region zu versenden, so bei extremen Wetterereignissen, Erdbeben oder Gefahren im unmittelbaren Grenzgebiet zur Ukraine.

Die Rechte von -Personen sind in Rumänien insoweit geschützt, als per Gesetz jegliche Form der Diskriminierung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung verboten ist (umgesetzte -Richtlinie). Gleichwohl berichten Nichtregierungsorganisationen über gesellschaftliche Diskriminierung.

Militärische Einrichtungen dürfen nicht fotografiert werden. Das Fotografierverbot ist in der Regel durch ein Verbotsschild kenntlich gemacht.

Wird gegen einen Ausländer ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, so können die Strafverfolgungsbehörden ein Ausreiseverbot verhängen, das erst nach Klärung des Sachverhalts wieder aufgehoben wird. Dies kann Wochen oder Monate in Anspruch nehmen. Es wird empfohlen, in diesen Fällen mit einer deutschen Auslandsvertretung Kontakt aufzunehmen.

Bei Drogendelikten (Produktion, Besitz, Inverkehrbringen, Anbau von Betäubungsmitteln und toxischen Stoffen) drohen Haftstrafen zwischen drei und 25 Jahren.

Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden ebenfalls mit empfindlichen Strafen geahndet. Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen kann Strafen zwischen drei und 18 Jahren nach sich ziehen.

Prostitution ist eine Ordnungswidrigkeit.

Fahrlässige Tötung im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss (es gilt die 0,0 Promillegrenze) ist mit Haft zwischen fünf und 15 Jahren bedroht, fahrlässige Tötung in anderen Fällen mit Haft zwischen einem und fünf Jahren. In aller Regel wird bei Verkehrsunfällen zunächst ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach dem rumänischen Strafgesetzbuch können auch juristische Personen strafrechtlich belangt werden.

Landeswährung ist der Lei (RON). Bargeld sollte nur in Banken und Wechselstuben getauscht werden. Geldautomaten sind ähnlich weit verbreitet wie in Deutschland. Bei der Benutzung von Geldautomaten und generell bei der Zahlung mit Kreditkarten sollten die auch in Deutschland ratsamen Vorsichtsmaßnahmen gegen Betrug (Ausspähen der Geheimzahl, Manipulation der Geldautomaten, Kopieren der Debitkarte (Girocard)) beachtet werden.

Die medizinische Versorgung in Rumänien ist insbesondere in ländlichen Regionen nicht mit der Versorgung in Deutschland vergleichbar. Es besteht für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. eine Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse.

  • Lassen Sie sich frühzeitig ärztlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen.
  • Nehmen Sie eine Reiseapotheke sowie regelmäßig einzunehmende Medikamente mit.

West-Nil-Fieber kann landesweit zwischen Frühjahr und Herbst durch Mücken übertragen werden. Eine entsprechende Impfung existiert nicht.

  • Schützen Sie sich insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Benutzen Sie regelmäßig Mückenschutzmittel und tragen entsprechende Kleidung, siehe Schutz vor Insekten.

Die in Rumänien vorkommende Erkrankung FSME wird zwischen Frühjahr und Herbst durch Zecken übertragen. Besondere Risikoregionen sind der Kreis Tulcea, Siebenbürgen (Transsylvanien) am Fuß der Karpaten und die siebenbürgischen Alpen.

  • Schützen Sie sich bei naturnahen Aufenthalten im Freien vor Zecken. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien sorgfältig ab, siehe Schutz vor Insekten.
  • Lassen Sie sich bei Reisen in FSME-Risikogebiete mit vermehrtem Aufenthalt im Freien hinsichtlich einer FSME-Impfung beraten.

Insbesondere durch mangelnde Trinkwasser-, Lebensmittel und Handhygiene kann eine Viruserkrankung der Leber (Virushepatitis) auftreten.

  • Beachten Sie unsere grundlegenden Hygienehinweise.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis A-Impfung beraten.

Durch sexuelle Kontakte können neben klassischen Geschlechtskrankheiten wie Syphillis oder Gonorrhoe bestimmte Lebererkrankungen (Virushepatitis) übertragen werden. Die Übertragung ist prinzipiell auch durch Drogenkonsum mit unsauberen Spritzen oder Kanülen, Tätowierungen und Bluttransfusionen möglich.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis B-Impfung ärztlich beraten.

Tollwut ist extrem selten in Rumänien und kann, abgesehen von Fledermäusen, sowohl durch Füchse als auch durch Hunde übertragen werden, wobei die infizierten Tiere selbst daran erkranken. Den letzten humanen Tollwutfall in Rumänien gab es 2022. Zudem wurde im Jahr 2022 in der Region Suceava bei verschiedenen Tieren Tollwut nachgewiesen. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass Tollwutimpfstoffe und Immunglobulin im ganzen Land verfügbar sind.

  • Meiden Sie grundsätzlich den Kontakt zu Tieren.
  • Sollten Sie von einem Fuchs oder Hund gebissen werden, begeben Sie sich umgehend in ärztliche Betreuung.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Tollwutimpfung beraten, falls ein vorhersehbares Risiko durch den geplanten Umgang mit Tieren besteht.

Vor allem in den Wintermonaten kann es insbesondere in großen Städten durch Luftverschmutzung zu gesundheitlichen Beschwerden kommen.

Intensive Sonneneinstrahlung kann insbesondere in den Sommermonaten zu kurz- und langfristigen Haut- und Augenschäden führen.

  • Informieren Sie sich über die App Sunsmart über notwendige Sonnenschutzmaßnahmen.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand -
(Unverändert gültig seit: )

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und Reiserückhoversicherung wird empfohlen. Für Staatsangehörige der EU- und EFTA-Länder gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Die EHIC regelt die Versorgung und Kostenrückerstattung beim Krankheitsfall für EU- und EFTA-Staatsbürger.
Im Krankheitsfall wendet man sich an einen Vertragsarzt oder eine Vertragseinrichtung, die mit der nationalen Krankenkasse (Casa Judeteana di Asigurari de Sanatate) verbunden ist.

In der EHIC ist kein Rücktransport nach einer schweren Erkrankung oder einem Unfall im Ausland enthalten. Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen diese Leistung nicht anbieten. Einen Rücktransport bezahlen nur private Reiseversicherungen. Es wird deshalb empfohlen für die Dauer des Aufenthalts eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.

Essen und Trinken

Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten (z.B. Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen) die durch verunreinigte Speisen oder Getränke übertragen werden. Leitungswasser ist in der Regel gechlort und es hat keine Trinkwasserqualität. Leitungswasser sollte abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden.

Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Durch hygienisches Essen und Trinken - nur Abgekochtes, nichts lau Aufgewärmtes; Leitungswasser, Salat und Fisch mit Vorsicht genießen - können Durchfallerscheinungen vermieden werden. Von dem Verzehr und Kauf von Lebensmitteln, vor allem Fleisch, aus billigen Straßenrestaurants und von Märkten wird abgeraten.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Essen & Trinken - -
Malaria Nein -
Typhus & Polio Ja -
Cholera Nein -
Gelbfieber Nein -

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.

Landesweit besteht in den Sommermonaten das Übertragungsrisiko von Borreliose/Lymekrankheit durch Zecken v.a. in Gräsern, Sträuchern und im Unterholz. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.

Auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Zecken übertragen. Gegen diese Krankheit ist eine Impfung möglich.

Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde und Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Tuberkulose kann vorkommen. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.

Das von Mücken übertragene West-Nil-Fieber kommt in Rumänien in den Sommermonaten vor. Eine Schutzimpfung gibt es nicht, es empfiehlt sich ein wirksamer Mückenschutz.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich Personalausweis/Identitätskarte
Türkei Ja Ja Ja -
Andere EU-Länder Nein Nein Nein Ja
Schweiz Nein Nein Nein Ja
Österreich Nein Nein Nein Ja
Deutschland Nein Nein Nein Ja

Personalausweise/Identitätskarten

U.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder können mit Personalausweis/Identitätskarte einreisen. Personalausweis und Identitätskarte müssen bei der Ankunft noch mindestens 6 Monate gültig sein:

EU-Länder und Schweiz.

Anmerkung: Für längere Aufenthalte (ca. ab 30 Tagen) empfiehlt sich die Mitnahme eines Reisepasses. Nähere Angaben von den zuständigen konsularischen Vertretungen.

Reisepassinformationen

Allgemein erforderlich, der Reisepass muss bei Visumpflicht noch mind. 3 Monate über die Visumgültigkeit hinaus gültig sein und innerhalb der letzten 10 Jahre ausgestellt worden sein. Besteht keine Visumpflicht, muss er während des Aufenthalts inklusive des Ausreisetags gültig sein. Fluggesellschaften weichen zum Teil von den staatlichen Anforderungen an den Reisepass ab.

Anmerkung zum Reisepass

Rumänien ist Unterzeichner und Anwender der EU-Rechtsakte (Schengener Abkommen).

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind u.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen:

(a) EU-Länder und Schweiz.

(b) Türkische Staatsbürger benötigen kein Visum, wenn sie über eine Aufenthaltserlaubnis für einen Schengen-Staat oder über ein Schengen-Visum (Typ C oder D) verfügen.

Einreise mit Kindern

Deutsche: Personalausweis oder elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden).

Österreicher: Personalausweis oder eigener Reisepass.

Schweizer: Identitätskarte oder eigener Reisepass.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.

Einreise mit Haustieren

Vögel: Exotische Vögel benötigen ein tierärztliches Gesundheitszeugnis, in dem bestätigt wird, dass ihr Herkunftsort frei von ansteckenden Krankheiten ist. Der Nachweis einer Impfung gegen Newcastle-Krankheit ist erforderlich.

Hunde, Katzen und Frettchen aus EU-Ländern und aus nicht tollwutfreien Drittstaaten benötigen einen EU-Heimtierausweis (pet pass) bzw. einen nationalen Heimtierausweis, der nur von dazu ermächtigten Tierärzten ausgestellt werden kann, und müssen als Kennung einen implantierten Mikrochip am Hals tragen. Aus dem Heimtierausweis muss hervorgehen, dass bei dem Tier eine gültige Tollwutimpfung, ggf. eine gültige Auffrischungsimpfung gegen Tollwut, vorgenommen wurde. Die Einfuhr ist auf 5 Tiere beschränkt. Heimtiere unter 4 Monate sind von der Impfpflicht gegen Tollwut ausgenommen. 
 
Für Hunde, Katzen und Frettchen sowie für Vögel und Kleintiere aus nicht tollwutfreien Drittstaaten gilt die folgende zusätzliche Vorschrift:
Für jedes Tier wird ein Gesundheitszeugnis benötigt. Für den Eintritt in das EU-Gebiet muss bei den Haustieren 3 Monate vor der Einreise eine Untersuchung auf Anwesenheit von vakzinalen Antikörpern durchgeführt werden. Ausnahme: Die 3-Monatsfrist gilt nicht für Heimtiere aus dessen EU-Heimtierausweis hervorgeht, dass die Blutentnahme durchgeführt wurde bevor dieses Tier das Gebiet der Gemeinschaft verlassen hat und dass bei der Blutanalyse genügend Antikörper auf Tollwut nachgewiesen worden sind.
 
Für Hunde, Katzen und Frettchen aus tollwutfreien Drittstaaten (z.B. Schweiz, Andorra, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und Vatikanstadt) kann ebenfalls der Heimtierausweis, der eine gültige Tollwutimpfung bestätigt, für die Einfuhr benutzt werden.
 
Weitere Informationen erteilt das rumänische nationale Veterinäramt ANSVSA

Bearbeitungsdauer

Kurzzeitaufenthalt: I.d.R. 2-7 Tage; Langzeitaufenthalt: Bis zu 30 Tage. Staatsangehörige von Ländern, die eine Einladung benötigen, müssen mit einer noch längeren Bearbeitungszeit rechnen.

Gültigkeit

Kurzzeitvisum: Bis 90 Tage, ohne Verlängerungsmöglichkeit.
Langzeitvisum: 90 Tage, mit Verlängerungsmöglichkeit in Rumänien.
Transitvisum: 5 Tage.

Aufenthaltsverlängerung

EU-Bürger, die sich länger als 3 Monate in Rumänien aufhalten wollen, müssen ihren Aufenthalt bei der zuständigen Verwaltungsbehörde des Immigrationsamtes vor Ablauf der 3 Monate registrieren lassen. Dazu ist u. U. der Reisepass erforderlich.

Transit

Ansonsten visumpflichtige Reisende, die innerhalb von 24 Std. weiterfliegen, über gültige Dokumente für die Weiterreise verfügen und den Flughafen nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum. Dies gilt nicht für Staatsangehörige einiger Länder, die in jedem Fall ein Visum benötigen.

Kein Transitvisum benötigen türkische Staatsbürger, wenn sie Rumänien innerhalb von 5 Tagen verlassen, um in ein Drittland zu gelangen und über gültige Reisepässe sowie gültige unbefristete Aufenthaltsgenehmigungen eines EU-Landes, Islands, Liechtensteins, Norwegens oder der Schweiz oder über ein gültiges Schengen-Visum verfügen. Ausreichende Geldmittel sind vorzuweisen. Der Reiseverlauf muss nachvollziehbar und der Transit durch Rumänien notwendig sein. Weitere Auskünfte von den zuständigen konsularischen Vertretungen.

Visaarten und Kosten

Kurzzeitvisum (z.B. Privatbesuche, touristische Aufenthalte, Geschäftsreisen), Langzeitvisum (z.B. Arbeit, Studium), Flughafentransit- und Transitvisum (einfach und doppelt), Gruppenvisum

Kosten

Schengen-Visum:

Flughafen-Transitvisum: 80,00 €

Kurzaufenthaltsvisum, weniger als 90 Tage: 90,00 €

Kinder über sechs (6) und unter zwölf (12) Jahren: 45,00 €

 

Antrag erforderlich

(a) 1 Antragsformular (erhältlich unter www.mae.ro oder bei der Botschaft)
(b) 2 aktuelle Passfotos (3 x 4 cm).
(c) Reisepass, der noch mindestens 3 Monate über die Visumgültigkeit hinaus gültig ist, innerhalb der letzten 10 Jahre ausgestellt wurde und 2 freie Seiten enthält.
(d) Gebühr (bei Antragstellung in bar).
(e) Ggf. Buchungsbestätigung (Pauschalreise) oder bei privaten Besuchen notariell beglaubigte Einladung seitens einer physischen oder juristischen Person mit Wohnsitz in Rumänien.
(f) Nachweis einer Hin- und Rückfahrkarte.
(g) Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel (Gegenwert von 50 € pro Tag).
(h) Nachweis einer Auslandsreisekrankenversicherung mit einer Abdeckung von mindestens 30.000 €.
(i) Unterkunftsnachweis.
(j) Frankierter Einschreiben-Rückumschlag.

Geschäftsreisen zusätzlich:
(k) Schreiben bzw. Einladung der eigenen Firma und des rumänischen Geschäftspartners (z. T. sind zusätzliche Unterlagen erforderlich).

Geld

Geldwechsel

Besucher sollten zumindest einen Teil ihres Geldes in offiziellen Wechselstuben tauschen, obwohl Tauschgeschäfte in Geschäften, Restaurants und Hotels gang und gäbe sind. Unter Umständen wird jedoch ein Nachweis benötigt, dass man einen Mindestbetrag umgetauscht hat. Besucher sollten harte Währung mitführen, besonders US-Dollar können leicht in Restaurants, Hotels und Geschäften umgetauscht werden. Um Probleme beim Rücktausch zu vermeiden, sollten bereits eingetauschte Lei im Land verbraucht werden.

Währung

1 Leu (Plural: Lei) = 100 Bani. Währungskürzel: RON (ISO-Code).
Banknoten gibt es im Wert von 500, 200, 100, 50, 10, 5 Lei und 1 Leu, Münzen im Wert von 50, 10, 5 und 1 Bani.

Devisenbestimmungen

 

Für Reisende innerhalb und von außerhalb der EU bestehen keine Beschränkungen für die Einfuhr oder Ausfuhr von Landes- und Fremdwährungen, aber es besteht Deklarationspflicht von Geldmitteln ab einem Gegenwert von 10.000 € (zu Barmitteln zählen neben Bargeld auch Reiseschecks, Sparbücher, andere Währungen, auf Dritte ausgestellte Schecks, der tatsächliche Wert von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin (Goldmünzen mit einem Goldgehalt von mindestens 90 Prozent, ungemünztes Gold in Form von Barren, Nuggets oder Klumpen mit einem Goldgehalt von mindestens 99,5 Prozent), Edelsteine (aber nicht Schmuck)).

Kreditkarten

Mastercard, American Express, Diners Club und Visa werden in größeren Hotels, Mietwagenfirmen und einigen Restaurants und Geschäften akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich. Reiseschecks werden in Rumänien in größeren Städten in wenigen Banken und Wechselstuben eingetauscht und sollten in Euro oder US-Dollar ausgestellt sein.

Öffnungszeiten der Bank

I. Allgemeinen von Mo-Fr 08.00-13.00 und 14.00-17.00/18.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel können zollfrei (bei Einreise aus Nicht-EU-Ländern) nach Rumänien eingeführt werden:

Einreise über das Land: 40 Zigaretten (Personen ab 17 Jahren);

Einreise mit dem Flugzeug oder dem Schiff: 200 Zigaretten, 100 Zigarillos, 50 Zigarren, 250 g Tabak (Personen ab 17 Jahren);

1 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt über 22% oder 2 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 22% (Personen ab 17 Jahren);
4 l Tafelwein (Personen ab 17 Jahren);
16 l Bier;
Geschenke/sonstige Waren bis zu einem Gesamtwert von 430 € (Flug- und Seereisen) bzw. 300 € (Reisen mit der Bahn/dem Auto); Kinder unter 15 Jahren generell 175 €.

Verbotene Importe

Alle nicht in Dosen verpackte Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Milchprodukte (siehe auch Einfuhrbestimmungen), pornografische Erzeugnisse und Drogen. Für lebendes Geflügel, Fleisch und Fleischerzeugnisse besteht im Reiseverkehr ein generelles Einfuhrverbot aus Drittländern (ausgenommen aus den Färöer, Grönland, Island, Liechtenstein und der Schweiz).

Es besteht ein Einfuhrverbot u.a. für die folgenden Waren aus der Russischen Föderation in die EU: Diamanten, Gold, Schmuck, Zigaretten, Kosmetikartikel, Meeresfrüchte (z.B. Kaviar), Spirituosen (z.B. Vodka), Schuhe, Kleidung und Smartwatches. 

Quellenangaben
  • Marco Polo - Rumänien, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2014-10, 2024-14, 2019-12, 2008-08
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Rumänien - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 29.11.2024 (Unverändert gültig seit: 01.10.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 29.11.2024 (Unverändert gültig seit: 01.10.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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